In der diesjährigen November-Blog-Aktion gibt es berührende, inspirierende, nachdenkliche und lustige Beiträge:
TOTENHEMD-BLOG (bitte anklicken)
Keine Ahnung, Gedankenblitze
Koffer gepackt, in London bei der besten Freundin ausgepackt:
Weiche Fleecerolle vom Gärtnerbedarf,
Filzblumen, Filzschnüre.
Freundin an mich: Spinnst du?!?
Totentücher sollen das werden???
Was für eine schräge Idee!!!
Ja, Gedanken über mein letztes Hemd habe ich mir schon lange gemacht...
ein schönes Totenhemd, jedoch weich und flauschig soll es sein...
die Nähmaschine beginnt zu rattern...
das erste Totenhemd ist fertig...
Monate, Jahre später...ich nähe das Totentuch für meine Mutter (heute 92) für meinen Vater (91), für meinen Mann, für mich...
Die Tücher liegen im Keller...noch nicht gebraucht...ufff...Erleichterung...
Heute im Krankenhaus mit meinem Vater, eine Herz-OP steht an...oh weh...
Erinnerungen kommen hoch:
Mutter und Vater völliges Unverständnis über meine Idee, Totentücher zu nähen...
Welche Farbe würde euch gefallen? Welche Blumen möchtet ihr aufgenäht haben?
Das leuchtend gelbe Tuch mit Sonnenblumen ist fertig, Vater legt sich zur Anprobe im Wohnzimmer auf das ausgebreitete Tuch.
Zärtlich hülle ich ihn ein.
Meine Mutter: Deine Lieblingsfarbe steht dir wirklich gut, schön siehst du darin aus.
Wir lachen, freuen uns, dass wir leben,
packen sein Totenhemd wieder ein.
Spielerisch und leicht kommen wir in sehr bereichernde Gespräche über den Tod...
der bis dato völlig totgeschwiegen wurde.
Die Bestattungsvorsorge dauert, ist aber jetzt unter Dach und Fach.
Was noch fehlt - ein Grab.
Gemeinsame Spaziergänge auf fast allen Münchner Friedhöfen zu verschiedenen Jahreszeiten.
Fündig wurden wir im neuen Friedhof in Riem.
Freie Grabgestaltung möglich - super das passt zu uns!
Vater überlegt nochmal, Mutter:
kannst ja mal probeliegen!
Gesagt getan, Vater legt sich ins Gras,
schaut in den blauen Himmel und die Birkenblätter und spricht:
schöner Platz, liegt sich gut hier,
den nehmen wir.
Wir freuen uns sehr, unseren Platz der letzten Ruhe gefunden zu haben.
Mein Mann und ich besuchen unseren Grabplatz oft, der Friedhof füllt sich.
Oh in 4 Jahren läuft das Nutzungsrecht aus.
Wer wird der erste sein?
Und welches Totenhemd wird als erstes ausgepackt?
Will ich etwas gut machen, indem ich mir wünsche, dass Tote liebevoll und würdig versorgt und eingekleidet werden?
Haben mich unbewusst die Verbrechen des Patenonkels meines Vaters, ein schrecklicher NS-Täter, zu den Totenhemden geführt?
Können wir etwas gutmachen?
JA, wir alle können uns in der Familie würdevoll um unsere Verstorbenen kümmern und ins Gespräch kommen über den Tod und das Sterben.
Was noch fehlt - ein Grab.
Gemeinsame Spaziergänge auf fast allen Münchner Friedhöfen zu verschiedenen Jahreszeiten.
Fündig wurden wir im neuen Friedhof in Riem.
Freie Grabgestaltung möglich - super das passt zu uns!
Vater überlegt nochmal, Mutter:
kannst ja mal probeliegen!
Gesagt getan, Vater legt sich ins Gras,
schaut in den blauen Himmel und die Birkenblätter und spricht:
schöner Platz, liegt sich gut hier,
den nehmen wir.
Wir freuen uns sehr, unseren Platz der letzten Ruhe gefunden zu haben.
Mein Mann und ich besuchen unseren Grabplatz oft, der Friedhof füllt sich.
Oh in 4 Jahren läuft das Nutzungsrecht aus.
Wer wird der erste sein?
Und welches Totenhemd wird als erstes ausgepackt?
Will ich etwas gut machen, indem ich mir wünsche, dass Tote liebevoll und würdig versorgt und eingekleidet werden?
Haben mich unbewusst die Verbrechen des Patenonkels meines Vaters, ein schrecklicher NS-Täter, zu den Totenhemden geführt?
Können wir etwas gutmachen?
JA, wir alle können uns in der Familie würdevoll um unsere Verstorbenen kümmern und ins Gespräch kommen über den Tod und das Sterben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen